Wandern & Leben im Auto in Frankreich parallel zum Jakobsweg 62 Wenn ich eine Million hätte

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Playlist Jakobsweg

Transkript des Videos:

16.06.2022 in Frankreich
Nochmal Menschen? Oder nicht? Egal.
Naja, also, man erinnert sich dann: Aha! Da kennt man schon Wörter. Die hat man auch so ausgesprochen. Aber im Russischen ist es halt noch ein bisschen krasser, weil… Es sind halt so viele Konsonanten teilweise hintereinander! Ich meine, manchmal haben wir das im Deutschen auch: „Pflicht. P-F-L.“ Drei Konsonanten. Aber im Russischen gibt es auch vier Konsonanten hintereinander. Und es ist halt oft was hintereinander, was man im Deutschen nicht so oft hintereinander hat. Irgendwie so wie: „W-S-T-R“ oder so.Und, naja, manchmal schaut man sich ein Wort an und denkt so:

So spricht man das aus. Und dann: Nee, das ist das gar nicht. Ach ja, noch mal. Und dann: Ja, das muss ich halt alles rausschneiden. Oder: Perfektionismus. Ich will dieses Wort sofort beim ersten Mal richtig sagen. – Schweigen – Jetzt sage ich es. Und dann muss ich das Schweigen wegschneiden. Ja, was soll ich sagen? So viele Schnitte wie beim russischen Video mache ich sonst nie.
Ich glaube, bei dem Fluss hier habe ich letztes Mal schon gewusst, dass man da nicht baden kann. Abgesehen davon, dass hier Touristen sind.
Ich schwanke noch zwischen:

Ich strecke alle Viere von mir und leg mich irgendwo in den Schatten und lass mich von Mücken zerstechen, bis es kühl genug ist, um das Auto zu lüften und dann, nachdem es drei Stunden gelüftet hat, drin zu schlafen.
und
Ich gehe jetzt ins heiße Auto und baue das Solarpanel auf und schwitze mich zu Tode, während ich mich frage, ob ich das überlebe oder mit einem Sonnenstich davon komme.

Oh, kann ich sarkastisch werden! Oh nee, das nicht sarkastisch, das ist zynisch, ich habe ja niemanden verletzt.
Und hier kann man doch ins Wasser, so ist es ja nicht, also ich meine,
[Ich gehe mit den Füßen ins Wasser]
Oh, yes! Abkühlen!
Ja gut, also…ich will ja nicht meckern, aber der Platz ist in der Sonne. Und ich schätze, da hinten gibt es einen Haufen Mücken, die auf leckeres Menschenfleisch warten. Und da kann man auch nicht sitzen, da ist es matschig. Auf dem Baumstamm vielleicht? Aber ich meine, ich kann ja da nicht arbeiten. Das einzige, was ich machen könnte, wäre, Blogartikel zu schreiben. Das mache ich immer so ungern, aber das wäre jetzt mal möglich.

Oh, oh! Rutschig am Boden. Ich kann da nicht rüber gehen: Strömung und rutschiger Boden. Vorsichtig umkehren. Ich habe immerhin ganz, ganz wichtige Sachen hier in der Handtasche. Ja, okay. Das wäre zumindest geschafft. Ich bin vorher schon ganz kurz da an der Picknickbank gesessen, im Wald, da ist es schattig, sehr angenehm. Aber, ja ich weiß auch nicht, aber ich bin total verwöhnt von diesem Autositz, der so bequem ist. Ich kann gar nicht mehr lange auf irgendeiner Holzbank sitzen, da tut mit der Arsch weh. Boah, ich kann mich auch über alles beschweren!

Wie wäre es mal mit ein bisschen Fröhlichkeit? Ja, Wasser, juhu! Das Witzige ist: ich weiß ganz genau, wenn ich jetzt irgendjemanden mit dabei hätte, dann würde ich das sowas von vernachlässigen, dass … – keine Ahnung – … hier jetzt Sonne ist. ich würde einfach ein bisschen planschen, und dann würden wir weiter spazieren, schauen, dass wir irgendwo in den Schatten kommen. Was würde ich noch machen, wenn ich jetzt einen Partner hätte? Nein, nicht, was ihr denkt, ich muss ja heute noch arbeiten, also, ich meine, ja, ich meine, vielleicht, keine Ahnung, ich weiß es nicht, ist schon länger her.
Wie kann ich jetzt arbeiten?

Einerseits hätte ich gerne Schatten, andererseits muss ich das Solarpanel aufbauen, um Strom zu produzieren. Ist ja Kacke, Mensch! Ist doch totale Scheiße. Dann sitze ich im 70 Grad heißen Auto, damit ich arbeiten kann. Ich müsste noch einen Platz finden, wo ich parken kann und nicht im Weg bin, wo nur das Vorderteil in der Sonne ist, ja, nach so einem Platz suche ich jetzt. Ich habe schon eine dumpfe Ahnung, dass irgendwo an diesen Waldrand, irgendwo, sich so ein Platz befinden könnte. Also, wo halt die Windschutzscheibe in der Sonne ist, aber der Rest des Autos im Schatten. Dann brauche ich noch den richtigen Winkel. Es muss auf der hinteren Seite vom Wald sein, weil ….die Sonne ist jetzt da.

Das ist ungefähr da, wo der Pferdestall ist. Hunderte von Fliegen pro Kubikmeter.
Ich wünschte manchmal, ich könnte mehr mit dem iPad machen. Ich setze mich jetzt noch ein bisschen da an den See, auf die Bank.
Hach, ein schöner Wind! Gut, sehr gut.
Ich habe mich zwar schon mal gefragt: Warum bin ich eigentlich glücklicher, seit ich im Auto lebe? Aber an so einem Tag: kein Strom, fast einen Sonnenstich (bekommen), voll viel Geld ausgegeben, weil ich rumgefahren bin wie eine Wahnsinnige, um Strom zu haben, obwohl ja so viel Sonne ist, aber ja, ich muss halt auch mal rumgehen und mich bewegen. Und in der Zeit kann ich ja keinen Strom produzieren, mit dem Solarpanel.

Trotz dieser ganzen Schwierigkeiten, wo viele Menschen sagen würden: “Ja nee, das will ich nicht!”, fühle ich mich so viel besser als in einem Otto-Normal-Leben in einer Wohnung oder in einem Haus. Ehrlich, selbst wenn ich jetzt einen Typ kennenlernen würde – ich meine, ich kenne einen Typ – ich kenne einen Typ in München, ich kenne zwei, ich kenne zwei Millionäre in München, lebendige, ich kannte mehr, einige sind schon verstorben. Naja, die anderen beiden sind nicht so alt, aber… und die sind ja auch ganz nett! Aber ich will nicht in einem Haus wohnen. Auch nicht, wenn es riesig ist. Erst recht nicht, wenn es riesig ist. Nicht mal, wenn er eine Putzfrau hat.

Einfach… ich will nicht in einem Haus sein, für mich ist das wie ein Gefängnis.
Oder, naja, ich meine, wenn ich jetzt einen Mann hätte, der auch genügend Geld hat, und der eigentlich jede Woche irgendwohin fährt, so nach dem Motto: “Schatz, wo möchtest Du am Wochenende hin, nach Paris oder lieber nach Rom?” …. keine Ahnung… Ich möchte zum Wasserfall! Zu Fuß! Nicht mit dem Flugzeug, nicht mit dem Hubschrauber. Zu Fuß!
Oder selbst wenn mich einer ins Restaurant (einlädt)… Okay, er kann mich zu einem Wirt am Wasser einladen. Aber wenn ich die Wahl hätte zwischen einem Wirt am Wasser mit einer wundervollen Aussicht auf einen See in der Schweiz, am Lago Maggiore, und einem Picknick am Lago Maggiore: Picknick!

So, also, warum habe ich mich nicht schon vorher gefragt, wenn ich einen Millionär haben könnte, wieso habe ich ihn dann nicht? Was genau will ich nicht, was ein Millionär – oder die Millionäre, die ich kenne – haben? Und was will ich stattdessen? Wieso habe ich mich das nicht gefragt? Ist doch so viel einfacher! Ich will das Auto, ich will die Picknickdecke, ich will …. – okay, ich will nicht unbedingt das Solarpanel, aber ich muss ja irgendwie Strom produzieren, solange ich den Enyaq noch nicht habe. Ich will im Schatten sein, wenn es heiß ist.
Ich will spazieren gehen, wenn es schön ist. Das habe ich jetzt gemacht. Und ich will weiterkommen, also mein Zeug machen, das halt gemacht gehört (= gemacht werden muss). Ach so, ja, wenn ich einen Millionär hätte, dann könnte man das jemanden machen lassen.

Welche Sachen würde ich denn delegieren, wenn ich mit einem Millionär zusammen wäre, oder wenn ich Millionärin wäre! Ich meine, warum brauche ich dafür einen Mann? Welche Sachen würde ich delegieren? Ich denke mal, Editieren, macht zwar Spaß, aber man kann das so viel besser machen, wenn man das alles gelernt hat. Nicht umsonst gibt es hoch bezahlte Editoren, die in Hollywood arbeiten.
Ich könnte einen Hollywood-Editor haben. Okay, das wäre sowas von sinnlos, einen Hollywood-Editor einzustellen, damit man ein Youtube-Video macht. Völlig übertrieben.
Okay, ich könnte auf jeden Fall einen Editor haben.

Oh, Lärm: Ich würde auf jeden Fall Lärm vermeiden. Ich würde irgendwohin (gehen/ fahren), wo es nicht laut ist.
Ich bräuchte natürlich theoretisch nicht unbedingt einen Enyaq. Ja, doch, weil ….wenn ich irgendwo sein will, wo es im Winter kalt ist, dann habe ich ja wieder… ach so, man könnte auch eine Standheizung einbauen, wenn man irgendwo seine Batterien laden lassen kann, für Geld. Ich könnte den Kodiaq behalten, wenn ich mehr Geld hätte, weil ich dann die Batterien irgendwo laden lassen könnte. Und das ist jetzt, glaube ich, ein zu lautes Hintergrundgeräusch. Könnte nervig sein, sorry, das ist ein Mini-Rasenmäher. Ich arbeite dann mal.

Mir ist gerade völlig egal, dass mein Kissen, an dem ich lehne,…. oh, es war gerade alles so perfekt aufgebaut… Ja, dass mein Kissen, an dem ich lehne, hier schmutzig wird, am Autoreifen, weil… ich kann nicht mehr im Schneidersitz gerade sitzen, mir tut der Rücken weh. Und das Kissen kann man waschen. Und im Sommer habe ich so wenig Wäsche: Mir reicht eine kleine Maschine pro Woche, obwohl ich jeden Tag was Frisches anziehe, und jeden Tag neue Handtücher benutze. Insofern kann ich auch mal ein Kissen mitwaschen, oder auch mal eine Decke. Ich muss die Decke nur, bevor ich sie rein tue, gut ausschütteln, weil…. die eine oder andere Ameise oder irgendwelche Käfer, die ich nicht kenne, sind da schon drüber spaziert. So, weiter geht’s.

[Musik]
Jetzt wandert die Sonne aber schnell. Ich bin vor fünf Minuten erst aufgestanden. Oh, die (GoalZero) ist voll, voller geht’s nicht mehr. Jetzt muss ich irgendwas anschließen. Schauen wir mal, was wir anschließen können. Wie wäre es mit der Steckerleiste?
Ja gut, das MacBook habe ich jetzt gerade auf dem Schoß, das kann ich jetzt nicht anstecken, so weit reicht das Kabel nicht. Aber die Zahnbürste braucht so wenig Strom, das lohnt sich überhaupt nicht.
Die GoPro könnte ich laden, und das iPad. Ach, und das iPhone. Na gut. Komm, geh schon raus!
Die Powerbank ist voll.

Ich weiß gar nicht, wann ich das zum letzten Mal gesagt habe: Die Goalzero ist voll, die Powerbank ist voll. Moment, einschalten.Und jetzt was anstecken, zwei, drei Sachen anstecken.
Shit, ich brauche eigentlich den Text.
Okay, mache ich das jetzt im Freiflug. Naja, nein, ich nehme das Handy her. Und die GoPro laden.
[Musik]